Vor der Kür kommt die Pflicht – sprich die Vorbereitungen
- die Ostereierfarbe nach Anleitung zusammenrühren
- das Bienenwachs und das Kerzenwachs einschmelzen, ob nun im einem Verhältnis von 2:1 oder 1:1 hängt von der jeweiligen Vorliebe beim Arbeiten mit dem Wachs ab. Ich nahm 2/3 Bienenwachs und 1/3 Kerzenwachs. Am besten einfach selber austesten.
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Traditionell wird für das Wachs ein alter Alulöffel genommen, dieser um 90° gebogen und in eine Kartoffel oder ein Glas mit Sand gesteckt. Darunter wird dann ein Teelicht, eine normale Kerze oder ein Öllämpchen gestellt. Ich hatte jedoch keinen alten Löffel und wußte aus Erfahrung, daß es mit dem Deckel und dem Stövchen ebenso gut klappt. Was davon nun besser bzw. richtiger ist, bleibt dem eigenen Urteil überlassen. - die Federn schleißen, d.h. die Seitenzweige vorsichtig abzupfen, bis nur noch die Spitze übrig ist. Anschließend mit einer scharfen Schere die Spitze in die gewünscht Form bringen – für gewöhnlich ein Dreieck oder eine Raute.
- Da sich mit den Federn jedoch schlecht Punkte oder Strahlen auf das Ei malen lassen, nimmt man hierfür meist eine Stecknadel. Für ein leichteres Arbeiten sollte sie vor Benutzung aber in die Rückseite eines Holzstiftes gebohrt werden. Das macht es auch Menschen mit größeren Fingern leichter ;-)
- Für Anfänger und weniger Geübte – so wie ich einer bin – ist noch anzuraten, sich dünne Hilfslinien auf das Ei zu zeichnen. Dafür kann man alles möglich verwenden: Gummi, Schablonen, Deckel, Klebestreifenrollen… Ich hab für die Kreise zum Beispiel den Deckel von meiner Deospraydose genommen. Wer eine ruhigere Hand und ein sichereres Auge hat, kann die Linien natürlich auch gern Freihand zeichnen.
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Wenn alles soweit klar ist, kann es los gehen
- mit den zugeschnittenen Federn und den Stecknadelstiften das Wachs auf das Ei werfen. Anschließend das Ei in die Farbe legen und solange darin schwimmen lassen, bis der Farbton gefällt. Wichtig ist, daß das Ei komplett untergetaucht ist – außer man will es absichtlich nicht. Dann kommt die nächste Schicht Wachs und die nächste Schicht Farbe usw.
- Bei dieser Technik arbeitet man sich immer vom Hellen zum Dunklen vor. Es ist zwar auch möglich, die Eier mit Buttermilch wieder zu entfärben – zumindest an den Stellen, an den noch kein Wachs ist. Aber das ist eine schlabbrige und langwierige Angelegenheit, weswegen ich gern darauf verzichte.
- In punktum Motive setzt eigentlich nur der eingeschränkte Platz und die eigene Phantasie Grenzen. Anregungen und Vorlagen finden sich überall im Netz. Freischnauze kann bisweilen auch funktionieren – wie man an meinen Versuchen sieht. Einmal eher traditionell mit Sonnenrad und Drachenzähnen; und einmal etwas freigeistiger mit Flammen verziert.
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| - Am Ende der Farbleiter angekommen bleibt eigentlich nicht mehr viel, außer Warten bis die Farbe ganz getrocknet ist und das darauf folgende Abwachsen mit einem alten Lappen über einer Kerze bzw. Teelicht.
- Je nachdem ob das Ei vorher gekocht wurde oder roh blieb heißt es ganz zum Schluß entweder guten Appetit oder fröhliches Ausblasen. Die althergebrachte Weise benötigt dazu zwei kleine Löcher an beiden spitzen Seiten und eine gute Lunge. Zum Glück gibt es dafür aber mittlerweile ein nettes Hilfsmittel – den Blas-Fix, der bedingt nur noch ein Loch und ersetzt den Mund durch eine kleine Pumpe, mit der man Eigelb und Weißklar herauspressen kann.
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Tja. Das war's dann auch. Hier noch meine ersten drei Versuche seit fast 10 Jahren. In welcher Reihenfolge sie entstanden brauche ich wohl nicht zu sagen :lol:
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