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Autor Thema: Die Legendäre Geschichte  (Gelesen 21014 mal)
Nachtmeister
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« am: Mi, 15. Oktober 2014, 16:57 »

EDIT: Wer sich über die Fehler beschwert, wird als Freiwilliger für die Hexenprobe gewonnen! (Ich berichtige das im Laufe der Woche.)

Seid gegrüßt werte Lesenden und Herausgeforderten!
An dieser Stelle wird die Geschichte festgehalten und fortgesetzt, die auf dem zehnten Legende-Treffen ihren Anfang nahm.
Auf dem besagten Treffen, haben sich einige arme Menschen mit mir, einem grimmigen Gesichtsausdruck und einem bedrohlichen Buch konfrontiert gesehen. Irgendwie ist es dann dazu gekommen, dass besagte Menschen Stifte geschwungen, ihren Grips angestrengt und dieses wunderbare Werk erschaffen haben. Zumindest fast, denn es ist noch nicht fertig!
Warum? Es ist eine Fortsetzungsgeschichte, die noch im Entstehen ist. Jede/r trägt einen kleinen Teil bei, bis schließlich alle etwas geschrieben haben. Und da dieser Punkt noch nicht erreicht ist, kann die Geschichte noch nicht zuende sein.
Damit die Geschichte weiter wächst, werde ich jede Woche einen Hörer bzw. eine Hörerin nominieren und sie/ihn DEZENT darauf hinweisen, das betreffende Person 7 Tage Zeit hat, eine kurze Fortführung zu schreiben. Wer scheitert, wird fürchterlich bestraft. Wer besteht, kann seinen Beitrag in der nächsten Sendung vorgelesen hören.

Ich habe nicht nur den ganzen Nicht-Workshop (Wer wissen will, was ein Nicht-Workshop ist: Noch sind Plätze zum Silvestertreffen frei! Findet es heraus!) ins Leben gerufen und diesen Threat angefangen, nein, ich habe mich herausfordern lassen, die erste Seite zu schreiben. Deshalb beginnt die Erzählung mit meinen Worten.
Soweit ich Notizen dazu habe, wer welchen Abschnitt geschrieben hat, schreibe ich dies über den entsprechenden Post.

Viel Freude beim Lesen und wundert euch nicht zu sehr.
(Unleserlichkeiten wurden versucht zu verstehen.)
« Letzte Änderung: Mi, 15. Oktober 2014, 22:05 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #1 am: Mi, 15. Oktober 2014, 17:01 »

Nachtmeister:
Zitat
Schritte hallten von den Wänden wieder. Langsam und zögerlich näherten sich zwei junge Seelen der Tür am Ende des kahlen Korridors. In der der Dunkeltheit hielten sich zwei Hände gegenseitig fest.
Der Weg schrumpfte viel zu schnell, schon war der kalte Türknauf umklammert. Ein letzter, kurzer Händedruck - dann wurde die Tür aufgerissen. Für einen Herzschlag blendete eine Lichtflut die beiden. Dann folgte wieder die Dunkelheit. Nichts war zu sehen und sogar die Geräusche waren geflohen. Ihr Atem gefror und eine unheimliche Kälte fuhr in ihre Glieder.
Nach einigen Herzschlägen wurde die Stille von einer Stimme durchschnitten. Nun war es soweit!
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« Antworten #2 am: Mi, 15. Oktober 2014, 17:08 »

Waldmaerie:

Zitat
Es riss an ihrer Hand und zog sie nach unten. Erst zu spät bemerkt er, dass er direkt in die Grube getreten ist. Sein letzter Halt ist ihre Hand, warum fällt ihm genau jetzt ihre zierliche Statur ein?
Ihre Knie knickten unter dem Gewicht ein und sie kniete am Rand einer Grube aus Eis, deren spitze Kristalle am Boden kalt aufblitzten. In Gedanken spielte sie schnell alle Auswege durch, aber es bleib die einzige Chance ihn hochzuziehen, bevor sie ihre Kräfte verließen.
Worauf wartete sie nur, wenn sie nicht bald etwas unternahm, würde er abrutschen.
Wieder wurden sie in gleißendes Licht gehüllt. Tausende kleine Sterne glitzerten um sie herum. Sie spürten, wie sie emporgehoben wurden.
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« Antworten #3 am: Mi, 15. Oktober 2014, 17:16 »

Disclaimer: Diese Passage enthält verwirrende oder verstörende Bilder.

Johannes:

Zitat
Die Lichter umwoben ihre zierliche Gestalt, begeistert und erleichtert fasste sie durch die Hülle, versuchte sie zu ergreifen. Erfüllt von innerer Ruhe, Erleichterung und Gelassenheit, sah sie hinab auf die Zähne aus Eis unter ihr, die fast ihr Verhängnis feworden wären. Sie erkannte fast nichts mehr von dem Untergrund, der mittlerweile tief unter ihr lag. Ihnen wurde schummerig, als sie realisierten, dass sie so hoch schwebten, gehalten von ... Nichts? Was war es, das sie oben hin zu sich sog? Ihnen war es egal. sie bekamen Angst, ihr Innerstes zog sich zusammen und sie neigten den Kopf und übergaben sich in den Himmel über dem Eis. In glitzernden Fäden fiel die flüssige Masse hinab auf die Tiere und das Eis tief unter ihnen. So tief, dass es fast schon eine andere Welt, eine andere Sphäre war...
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« Antworten #4 am: Mi, 15. Oktober 2014, 17:21 »

Ananymus:

Zitat
Wie von einer unhörbaren Stimme gelenkt richteten sie ihre Blick nach oben, nur um das nächste Erlebnis der übernatürlichen Art vor sich zu erblicken. Wie Milliarden von Sternen funkelten sie am Himmel. Glitzerten verführerisch und abstoßend, gar lebensfeindlich zugleich. Schneller, immer schneller trieben sie nach oben, getragen von einem Meer aus Nichts. Nur durch das Licht der anderen Sphären erhellt, die schöner und schlechter waren als ihre eigene Hölle.
Seine Hand hatte ihre fest im Griff, doch ihre war sanft nur um seine geschlossen. So sanft und zart wie ihr ganzer Leib. Ein Schmerz in seiner Hand ließ ihn dann doch wieder wach werden. Ihre Hand, viel mehr ihre FIngernägel bohrten sich in sein Fleisch. Es war nicht nur, dass sie sich veränderte, nein sie transmutierte.
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« Antworten #5 am: Mi, 15. Oktober 2014, 17:25 »

Elisabet von Altzella:

Zitat
Ihr Griff wurde immer fester, bin ihn schließlich einige gnädige Ohnmacht empfing. Als er schließlich seiner Sinne wieder gewahr wurde, bemerkte er, dass er nicht länger frei im Nicht-Raum umherschwebte. Er lag auf festem Grund, die Augen geschlossen, doch da war etwas, was ihn störte. Zwar spürte er keine schmerzhaft drückenden Krallen mehr, das aber bedeutete: Sie war nicht länger bei ihm.
Angesichts der jüngsten Ereignisse wusste er nicht recht, ob ihn das verstören oder beruhigen sollte.
Vorsichtig betastete er den Untergrund. Die Augen zu öffnen wafte er nicht, hatte er doch Angst erneut den Boden zu verlieren. Ohne diesen, ihm liebgewonnenen Sinn, war es ihm jedoch nicht möglich seine momentane Lage zu beschreiben.
Der Boden fühlte sich merkwürdig an. Fremd und ungewohnt. Bildete er sich ein Pulsieren nur ein?
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« Antworten #6 am: Mi, 15. Oktober 2014, 18:25 »

Inquisitor:

Zitat
"Willkommen" sagte eine fremde, aber doch irgendwie vertraute Stimme. Langsam und behutsam öffnete er die Augen. Dann sah er sie - die Quelle des Pulses. Es war sie, doch sie ... sie war... sie war verändert. Ihre Hände, nein ihre gesamten Gliedmaßen erschienen deutlich gestreckt. Ihr Kopf war größer und ihre Augen hatten einen seltsamen Glanz.
"Willkommen" sagte die Stimme erneut. Er erkannte, dass sie es war, der diese Stimme gehörte. Er erkannte sie, doch konnte er sich nur sicher sein, da sich ihre Lippen passend bewegten. Bis auf den Grundton, war die Stimme doch fremd. Etwas klang mit ihr mit. Ein Echo? Eine fremde Stimme?
"Willkommen" erhallte es erneut, nun lauter und der fremde Teil hatte deutlich zugenommen.
"Hallo?" antwortete er fragend, "was ist passiert?"
"Ich ... ich bin nicht sicher." Antwortete die gemischte Stimmte im Körper seiner Freundin.
"Etwas ... oder jemand ... ist hier, ich kann ihn spüren" fügte sie hinzu. Das Wirr-Warr in der Stimme schien sich zu beruhigen.
« Letzte Änderung: Mi, 15. Oktober 2014, 18:53 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #7 am: Mi, 15. Oktober 2014, 18:34 »

Disclaimer: Der folgende Beitrag enthält verwirrende und verstörende Bilder; außerdem eine besondere Art von Humor. Lasst Euch davon nicht aufbringen oder irritieren. Im Zweifelsfall ignoriert ihr den Post.

Fenrail:

Zitat
"Heriknaz, wo bist du nun wieder?!" Die barsche Stimme seiner Kollegin holte ihn schlagartig ins Hier zurück und leichte Furcht öffnete seine ernüchterten Augen weit.
"Hast du wieder von den Cerebralblähschwammerln genascht oder haben dir diesmal die Regenbogenbohnen dein längstes Körperteil gebläht?" Schuldbewusst blickte er in die Augen überhalb des Mundschutzes, hinter dem gedämpft die bissigen Worte entstanden. Die Zwischenmaschenmaterie ihres Schutzkittels oszillierte. Seine Hand suchte instinktiv aber vergebens voller Intuition nach dem Poliertuch in seiner Tasche, ohne das er ihr ganz bestimmt nicht gewachsen war. "Hier, ich habe dir Hirnwatte mitgebracht, die würd dir helfen" sagte sie und beobachtete angewidert, wie die Watte in seiner Nase verschwand, bis nur noch die zahlreichen Schnüre heraushingen. "Und vergiss nicht, die Flohsamen zu nehmen!" "Flohsamen." dachte er. "Ja, die Flöhe." Und wie lange hatte er schon keinen Sex mehr gehabt? Er musste ihr imponieren. Also straffte er sich. "Ich möchte ab heute Vegetarier sein. Laß uns Grillen grillen." Er sah ihre Augen blitzen und duckte sich intuitiv.
« Letzte Änderung: Mi, 15. Oktober 2014, 21:26 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #8 am: Mi, 15. Oktober 2014, 19:15 »

Drosselbart:

Disclaimer: Der folgende Beitrag enthält verwirrende und verstörende Bilder; außerdem eine besondere Art von Humor. Lasst Euch davon nicht aufbringen oder irritieren. Im Zweifelsfall ignoriert ihr den Post.

Zitat
Doch es war zu spät:


O_O BÄM!  O_O

[An dieser Stelle ist eine sehr dramatische Zeichnung zu sehen.]
[Die folgende Seite steht kopfüber im Buch.]
Der Schlag hatte gesessen. Die Welt drehte sich und stand eine zeitlang Kopf.
Ein recht ineressanter Blickwinkel, wenn man es recht bedenkt - und besonders imposant unter dem Aspekt, dass die Bewohner der Südhalbkugel ihr komplettes Leben lang das Geschehen aus dieser Perspektive wahrnehmen. Aber für den Protagonisten einer Kurzgeschichte - und die Leser dieser! - ist das auf Dauer nichts.
Spätestens beim Einschenken des morgendlichen Früchstückskaffees führt dies zu erheblichen problemen. Ganz zu schweigen vom Ausscheiden des Stoffwechselendprodukts selbigens (Ihhhh!, Anm. d. Red.) [Diese Anmerkung stammt vom Autor, der der Redaktion berechtigter Weise diese Reaktion vorwegnimmt.]
Somit was unser Aushilfsheld sehr erleichter, sich sich sein Blick wieder ...

[Nun ist der Text wieder richtig herum!]
... richtete und festigte. Zunächst war er irritiert. Er schaute sich um. War er nicht gerade noch im Labor? Nein, das liegt doch schon so lange zurück.
« Letzte Änderung: Mi, 15. Oktober 2014, 21:26 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #9 am: Mi, 15. Oktober 2014, 19:24 »

BigBen:


Zitat
"Wach auf" rief sie. Als er seine Augen öffnete sah er ihr Gesicht, noch verschwimmen und mit wenigen Einzelheiten, aber er war sich sicher. Sie war es.
Weinend presste sie ihn an ihre Brust, als sie bemerkte, wie er zu sich kam.
"Hast du sie auch gehört? Sie waren in meinem Kopf... Es war sehr wirr.... wie in einem Traum, in dem sich die Erinnerungen vermischen, aber keinen Sinn ergeben."
Seine Worte waren mehr gehaucht als gesprochen. Es strengte ihn derart an, dass er fast die Besinnung erneut verlor.
"Bleib bei mir", flehte sie ihn an.
"Was ist passiert?", fragte er nach einigen Minuten. "Du hast mich festgehalten, immer fester..."
"Ja, ich weiß. Es tut mir leid, aber ich musste es tun. Ich wusste mir nicht ander zu helfen..."
Große Tränen liefen ihr dabei über die kalten Wangen.

"Entschuldigung", hallte es plötzlich, leise aber dennoch gut zu vernehmen. "Es tut mir leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe, aber durch die stark unterschiedliche Physionomie war ich leider gezwungen, ihren Körper zu analysieren, um auf eine Ihnen angemessene Art mit Ihnen kommunizieren zu können Ich hoffe, dass sie mich verstehen können, denn ich brauche dringend Ihre Hilfe.
« Letzte Änderung: Di, 21. Oktober 2014, 16:30 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #10 am: Mi, 15. Oktober 2014, 19:29 »

Disclaimer: Der folgende Beitrag enthält verwirrende und verstörende Bilder; außerdem eine besondere Art von Humor. Lasst Euch davon nicht aufbringen oder irritieren. Im Zweifelsfall ignoriert ihr den Post.

Azghul:

Zitat
"Sie müssen verstehen, damals, als ich noch ein einfacher Vertreter für abwaschbare Auslegeware war, fielen mir Zungenbrecher geradezu jede Minute ein. Doch seit dieser schicksalshaften Nacht, als Joschka Fischer bei Burger King kalte Pommes serviert bekam, kann ich einfach nicht mehr mit Laubsägearbeiten umgehen. Ich habe vieles versucht, von Fremdblut-Therapie bis hin zu kochenden Nudeln, aber niemals sanken die Preise für Natursalz unter den Höchstwert von April 1879.
Dann jedoch erfuhr ich, dass in vielerlei Hinsicht Sesamsprossen der allgemeinen Gesetzgebung zufolge einen schmiedeeisernen Eierbecher überlegen sind."
Der Held blickte das Wesen im Körper des anderen Wesens verwirrt an. Als er gerade den Mund geöffnet, gezögert, ihn wieder geschlossen hatte, um etwas zu erwiedern, fuhr jenes Wesen fort: "Weshalb ich mir dachte, Bernhard, dachte ich, fragst du mal jemanden, der eine gewisse Expertise im Bereich der aromafesten Schlagsahnegewinnung hat.
Sind sie Arzt?"
Der Held blinzelte...
« Letzte Änderung: Mi, 15. Oktober 2014, 21:28 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #11 am: Mi, 15. Oktober 2014, 20:27 »

Nimue:

Zitat
Dieses Blinzeln brach den Bann und die kognitive Verbindung wurde getrennt. Der alte Magier hielt sich die Stirn. Selten hatter er im Wasser solch konfuse Einblicke in eine ihm ferne Zeit erhalten. Irritierende Dialoge, skandalöse Gewänder, blinkendes Teufelszeug und vertrakte Beziehungsmuster. In Momenten wie diesen war er froh, diese zukünftigen Zeiten nicht mehr erleben zu müssen.
Langsam erhob er sich und bewegte behutsam dieses und jenes Gelenk, bis er seinen alten Knochen wieder genug vertraute. Sein verschlissenes Gewand raffend, warf er einen letzten Blick auf den nun ruhig daliegenden Wasserspiegel in der flachen silbernen Schale, die das kleine Erkerzimmer dominierte. Nur selten setzte er sich dieser Tage noch dem Spiegel aus. Er war alt und die Welt war ihm fremd geworden. Doch die Düsternis griff um sich. Menschen wurden von Dämonen besessen, erkannten ihre Liebsten nicht mehr, ermordeten wahllos Unschuldige und stifteten Chaos allerorten.
Als der Zrikel der Elf beim letzten Neumond vor zwei Tagen zusammengekommen war, einigten die magischen Vertreter sich darauf, die unheimlichen Beobachtungen zu verfolgen. Die folgende Aufgabenverteilung hielt für ihn, als Meister des Spiegels, den Auftrag bereit, einen Blick auf die künftigen Entwicklungen des Problems zu werfen. Und die Bilder waren besorgniserregend gewesen. Auch die lächerlichen Zukunftsmenschen würden noch mit den jüngst erwachenden Dämonen zu kämpfen haben. Es galt zu handeln. Er würde den Zirkel der Elf informieren und Vorkehrungen treffen müssen. Könnte man das Übel im Hier und Jetzt bezwingen, bliebe der Menschheit diese katastrophalse Apocalypse von einer Zukunft vielleicht ersparrt.
Girambolt öffnete den Türhebel und schritt in den dunklen Korridor. Der erwartete Kopfschmerz ballte sich wie eine Faust hinter der Stirn zusammen. Wenngleich es viel zu bedenken, zu besprechen und vorzubereiten gab, er brauchte zunächst einen Schluck für seine Nerven.
Hatte Bauer Nölte ihm nicht für die Heilung seiner Lieblingskuh eine Flasche seines legendären Pflaumenschnaps gebracht? Das wäre jetzt genau das Richtige. Voll heiterer Euphorie schlurfte er schier beschwingt in die Vorratskammer, holte besagte Flasche, griff nach seinem Lieblingskrug und entkorkte gerade die ersehnte Flasche, als er von einer magischen Erschütterung zwischen den Sphären überwältigt wurde. Benommen und schockiert von der Heftigkeit der Eruption, umwehte ihn unbedacht ein gar köstlicher Duft nach Zimt und Pflaumen. Später hatte Girambolt nicht zu sagen vermocht, wie lange er wie versteinert in der gemütlichen Wohnstube stand. Zu sich kam er erst, als ein aufgebrachtes Hämmern an der Tür mit dem Umstand zusammenfiel, dass seine ausgetretenen Stoffpantoffeln getränk mit Selbstgebranntem in einem meer aus feinen Tonsplittern standen.
Eingehüllt in eine gigantische Schnapswolke stampfte er vergrimmt bis zu den Bartspitzen zur Tür, um mit dem ungebetenen Gast abzurechnen...
« Letzte Änderung: Mi, 22. Oktober 2014, 20:47 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #12 am: Mi, 15. Oktober 2014, 20:37 »

Glintari:

Zitat
Irisa wurde langsam richtig sauer, nun pochte sie bereits eine gefühlte Ewigkeit an die Tür dieses verschrobenen greisen Magier und niemand öffnete. Sie war sicher, dass er da war, denn in mehreren Fenstern war Licht zu sehen. Sie hasste es, von ihm oder einem anderen Elf ignoriert zu werden - nur weil sie die Akademie verlassen und ihren eigenen Weg gewählt hatte. Aber was hatte dieser elitäre Haufen, der sich nicht um das magische Gleichgewicht der Natur scherte, nun wieder beschlossen? Eine so gewaltige magische Erschütterung war absolut unverantwortlich und konnte ungeahnte Folgen haben.
Sie schlug erneut kräftig gegen die Tür...
« Letzte Änderung: Mo, 20. Oktober 2014, 21:42 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #13 am: Mi, 15. Oktober 2014, 20:50 »

Unkas:

Zitat
Girambolt schob seinen Zwirbelbart durch die Tür und blickte Irisa fragend an. "Wird ja Zeit, du alter Griesgram. Wolltest du mich hier ewig..." Mit diesen Worten schob sie den alten Magier samt Tür beiseite und trat unversehens in dieses klebrige Zeug auf seinem Teppich. "Girambolt, es ist noch nicht die 4. Stunde nach der Mittagszeit und du badest schon in Destiliertem?" "Papperlapapp!" Girambolt ließ die Tür ins Schloss fallen. "Dein Klopfen hat mich aus meinen Gedanken gerissen und den edlen Tropfen samt Tonkrug aus meinen Händen gleiten lassen. Schade um jeden Tropfen, vom Krug ganz zu schweigen. Was willst du überhaupt?" "Nicht ich habe dich erschreckt", fuhr sie herum, "sondern diese völlig überflüssige magische Erschütterung. Was hast Du dir dabei gedacht?" "Ich? Wieso ich? Ich habe..."
« Letzte Änderung: Mi, 22. Oktober 2014, 20:58 von Nachtmeister » Gespeichert
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« Antworten #14 am: Mi, 15. Oktober 2014, 21:18 »

Eiswölfin:

Zitat
... nicht das Geringste damit zu tun. Wohl eher sollte ich DICH verdächtigen. Dich und deine wuschige Schwesternschaft. Welche Gesetzmäßigkleiten habt ihr nun wieder versucht zu brechen, um eure obskure Theorie vom vermeintlichen Chaos hinter der ewigen Ordnung, vom Zufall im steten Wandel zu bewahrheiten? Wie oft soll ich dir erklären, dass die Elemente des Universums - die Grundfesten unserer Existenz - unveränderliche..."
Das Wesen hatte genug erfahren. Die Ansichten des alten Magiers, eingezwängt und in eine viel zu kleine Form gepresst durch seinen sterblichen Verstand, interessierten es nicht, ebensowenig sein Disput mit dem Mädchen.
Seinem zeitlosem Namen gleich verschmolz es wieder mit den Schatten und glitt durch ihre Grenzen zurück in seine Sphäre. Jene Sphäre, die die Sterblichen Träume nannten und deswegen zu kennen glaubten. Auch wenn sie selbst im tiefsten Schlafe nur flüchtig deren ferne Ufer schauten.
Er spürte, daß die Herrin bereits ungeduldig seinen Bericht erwartete. Denn obgleich das, was er gehört und vor allem gesehen hatte, sie sicherlich erfreuen dürfte, würde es ihn kaum vor ihren Zorn beschützen, wenn er noch länger hier verweilte. Die Herrin mochte vieles sein, doch geduldig war sie nicht.
« Letzte Änderung: Mo, 20. Oktober 2014, 21:33 von Nachtmeister » Gespeichert
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