Brettchenweben

Und da isses: das versprochene Thema zum Brettchenweben!

Vorweg vielleicht mal die Frage, ob sich noch jemand hier mit dieser äußerst alten Form des Webens befasst oder zumindest interessiert.

Bevor ich jetzt aber ein trauriges Selbstgespräch führe, erzähl ich einfach mal ein wenig von meinem Webwerdegang...

Irgendwann im September 2008 (nicht zu fassen, wie lange das her ist) habe ich mir mittels www.flinkhand.de so einiges an Grundkenntnissen zur Thematik angelesen und mich dann mal ganz tollkühn in den Selbsversuch geschmissen.
Alle, die diesen Weg auch gehen möchten, hier geht es ohne Umwege zur Schritt für Schritt Anleitung einer einfachen Webarbeit: Klick
Auch wenn ich meine ersten Webstücke heute wirklich lieber verstecken würde, zeig ich mal ein historisches Foto her, damit alle, die mit ähnlichen Produkten beginnen auf gar keinen Fall enttäuscht aufgeben: am Anfang wird einfach alles krum und schief. Das MUSS so^^

Äh ja...die ersten Sache habe ich noch mit mir selbst als lebenden Web-spann-rahmen hergestellt. (Gürteltechnik)
Je mehr ich dann versucht hatte, desto besser wurden die Ergebnisse...und ich habe mich an mehr und mehr Brettchen gewagt...aber auf Dauer war das einfach keine Lösung.

So ein Gürtelwebzug, der die ganze Zeit auf Spannung gehalten werden muss, lässt sich quasi kaum oder nur sehr sehr umständlich abnehmen um mal eine Pause zu machen. Und Brettchenweben ist für wahr ein zeitraubendes Vorhaben. Allein das Aufschären (systematisches Einfädeln der Fäden in die richtigen Löcher) hat bei den ersten Malen -je nach Brettchenmenge- mehrere Stunden gedauert. Inzwischen schneide ich erst alles zu, lege mir Schleifchen nach System und schäre dann in einem Zug alles auf einmal auf...das reduziert die Zeit zumindest etwas.

Trotzdem: ich brauchte einen Rahmen, auf dem die Webarbeit ruhig mal ein paar Tage ruhen konnte.

Nachdem ich auf diversen Märkten und im Internet nach einem solchen Rahmen gesucht hatte, verschiedene Modelle begutachtet habe und dann schließlich alle nicht so richtig prall fand (manche auch einfach irrwitzig teuer). Dann hab ich also jemanden gesucht, der mir so ein Ding bauen kann...und der gute Azghul hat sich dann bereit erklärt.

Nachdem ich dann so einiges an unterschiedlichen Motiven gewebt hatte und sich hier die Bandrollen stapelten, begannen die Überlegungen, was man kreatives mit diesen kleinen textilen Kunstwerken anstellen könnte...unvergesslich sind vermutlich die verzierten Gardinen *Azghul ankicher*.
Vielleicht können wir hier ja sammeln, was ihr außer Bekleidung, Kopfkissen, Tischdecken oder so Zeugs alles mit Borte verschönert habt?
Legendär sind sicherlich die Aue-Gedächtnis-Bänder in dem eigens für die Aue gemachten Rankenmotiv in den Auefarben *g*

Da ich schon seit geraumer Zeit an einer kleinen Ledertasche arbeite (in grün und schwarz) habe ich mir - so als wehmütiges Erinnerungsstück - einen Aueschulterriemen gedacht. Der ist zwar noch längst nicht fertig, weil mir momentan einfach überall die Zeit fehlt, aber ich kann ja schonmal ein schon gewebtes Stückchen zeigen:

Naja und was fehlt dann noch? Vielleicht noch ein Beispiel für ein Muster, was ich mir dann mal selber ausgedacht habe. Das war dann irgendwie die weitere Evolutionsstufe, nachdem ich mich durch die bekannten Muster gewebt hatte

Und dann gab es da noch den Workshop beim ersten Treffen in Mühlhausen.
Brettchenweben ist mit so einem kleinen Forumstext einfach nicht hinreichend erklärbar...darum habe ich mir damals gedacht, dass man einen kleinen Live-Workshop machen könnte...das haben wir dann auch gemacht. War anstrengend, zeitaufwendig aber am Ende mit prima Ergebnissen gesegnet.
Würde mich mal interessieren, ob von den damaligen Teilnehmern irgendwer jemals wieder was mit Brettchen gewebt hat?
Ich kann ja gerne nochmal das Merkblatt herreichen, das ich damals für meine Teilnehmer entworfen hatte

Hui, vielleicht doch ein bisl umfangreich für nen Anfangspost...lasst euch nich abschrecken.
Ich fänd es sehr schön, wenn sich noch so ein paar verrückte Weber finden, die sich zum kreativen Austausch bereit finden würden.