Nimue
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« Antworten #4 am: Di, 27. September 2011, 13:13 » |
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In der Tat, ich kannte es schon...hat mich aber nich davon abgehalten, das grad nochmal anzuschaun^^
UND: in vielen vielen Punkten kann ich dem Pispers (leider) nur zustimmen.
Die Lehrerausbildung lässt viele "Vollidioten" durchkommen, die an der Schule nix zu suchen haben. DIe Ausbildung ist wissenschaftsorientiert und schülerfern, die Praktikas sind ein Witz und wirklich jeder der zu sonst nix taugt, kriegt so ein Lehrerstudium irgendwie hin (wir erinnern uns: 4 is auch im Studium bestanden). Aber ich muss strickt betonen, dass es auch andere unter der Studentanschar gibt. Persönlichkeiten die sich im Selbststudium didaktisch und methodisch all das abholen, was an den Unis bestenfalls mangelhaft geliefert wird...junge motivierte Menschen, die sich im Klaren darüber sind, was es bedeutet LeherIn zu sein - und sich dann ganz bewusst für diesen Beruf entscheidet. Und dann gibt es so Leute, die während der Ausbildung nie so recht daran geglaubt haben, dass es das Richtige für sie ist, trotzdem durchziehen und dann feststellen: ja, das ist ein Beruf, in den man hineinwachsen kann (meiner Meinung nach MUSS...es gibt keinen fertigen Lehrer frisch von der Uni).
Zweiter Punkt: technische Ausstattung an den Schulen, Klassenstärken, Ganztagsschule. Wenn ich mir meine Vorzeigeschule angucke (moderner Neubau, gehobene Ausstattung, feinste Fachkabinette, Altersdurchschnitt bei den Lehrern deutlich unter 45) und mir überlege, dass selbst wir kein Whiteboard, nur EINEN PC zum Eintragen von Fehlzeiten, Noten, Elternbriefen etc. etc. für beinah 50 Lehrer haben, dann ist das armselig. Wenn der Inforaum mit 14 PC's Klassenstärken von 28 bedienen soll und schon beim Erstellen einer kleinen GIF absäuft, dann ist das ebenfalls reichlich trostlos...und wenn man dann noch bedenkt, dass nach 20 Jahren auch mal neue Fenster in die Gebäude müssten, weils reinregnet, dann hört man halt, dass das beantragt werden muss und frühestens in 2-3 Jahren mal Realität werden wird - wenn überhaupt. Ach und was war da gleich mit dem Medienplan, der schon seit ein paar Jahren auf dem Schreibtisch des Rektors versauert? Wer nichts beantragt, kriegt auch nichts...
"Is ja nur ein Halbtagsjob..." Pispers entkräftet das zwar, aber den eigentlichen Arbeitsaufwand für GUTEN Unterricht (was immer das im EInzelfall für die Fächer und angestrebten Kompetenzen auch heißt) bzw. dessen Planung und Vorbereiten...ganz zu schweigen von der ständigen Weiterentwicklung und Orientierung an der Entwicklung unserer Gesellschaft, fortwährende Weiterbildung, Aktualisierung von Unterrichtsmaterialien, Sichtung und Auswertung ganzer Sintfluten "aktueller" Unterrichtsmaterialien, Planung und Durchsicht von Arbeiten, Noten- und Bewertungshorizonte, Förderung einzelner Schüler (riesiger Punkt auch Zeitfaktor), Disziplinierung, Schulorganisation, Elternkooperation....den stellt auch Pispers überhaupt nich dar. Schade, aber vermutlich etwas, dass sich nicht mehr so leicht mit diesem Schmunzeln an den Zuschauer bringen lässt.
Immer wenn ich Leute treffe, die diese Meinung ernsthaft und vehement vertreten - Leher? ach das sind doch die Beamtensäcke, die n halben Tag lang unsre Kinder verziehn, n viertel Jahr blau machen, ein weiteres viertel krank feiern und sich dann immer noch beschweren, weil sie so viel machen müssen... - , erübrigt sich für mich jedes weitere Gespräch, weil ich soviel Borniertheit und Weltfremdheit einfach nicht ertragen kann.
Äh ja, der Sketsch tut, was alle diese Beiträge machen: ein teil der Gesellschaft lacht fleißig drüber, ein zweiter Teil könnte kotzen und ein dritter hofft, dass auf diesem humoristischen Wege ein Thema in den Fokus gerückt wird, was einen ziemlich fragwürdigen Stand in der kulturellen Landschaft hat. Und die wichtigste Hauptaussage in den ganzen 8 Minuten: der Beruf muss gesellschaftlich einfach wieder mehr Achtung und Wertschätzung erhalten. (viele andere auch, ja, aber das is n anderes Thema)
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