Das ist ein sehr interessantes Thema...
An süßen Dingen ist mir spontan sofort verschiedenes Kleinzeug mit Honig eingefallen. Honig is immerhin seit 10 000 Jahren bekannt (spanische Hölenzeichnungen) und blieb ja noch einige tausend Jahre das Süßungsmittel Nummer 1. Kultiviert wurde die Honigbiene dann spätestens von den Ägyptern 4000 v. Ch. in geflochtenen Körben.
Diverse Beeren könnten auch als Snack gereicht worden sein...die Saison ist ja kurz und die Konservierungsmöglichkeiten nicht so wirklich ausgefeilt...das Zeug musste also schnell weg. Denkbar sind auch gefüllte Früchte. Datteln werden schon seit langer Zeit in Honig gewälzt und mit gebratenem Schinken gefüllt (arabisches Kochbuch, Rezept aus dem 8. Jh.).
Und getrocknete Apfelscheiben oder Trauben habt ihr ja schon erwähnt...wobei die wohl den Wohlhabenden vorbehalten gewesen sein dürften...
Süße Mostmischgetränke sind auch schon seit der Antike bekannt und wurden irgendwann im Mittelalter (meine Bücher sind da nicht sehr konkret) zu Sirupen eingedickt (mit Schweinegelatine) und zu (hellem) Brot gereicht...kleine Backwaren gab es auch.
Das bekannteste sollte der Lebkuchen sein, der für das 11.Jh. in verschiedenen Klöstern belegt werden kann - obwohl die genauen Rezepte natürlich geheim sind. Hauptzutat war neben Mehl und Gewürzen ja Honig...hab ich ja schon was zu gesagt.
Bei den Herzhaften Kleinspeisen würden mir sofort getrocknete, gepökelte Schinkenstreifen einfallen, Käseschnitzer mit Graubrot, Schmalz und Brot, herzhafte Kräuterfladen (gebackene Teigmassen), Eierspeisen, Suppen, Gemüsegerichte (wobei tatsächlich kaum Gemüse von der breiten Bevölkerung verzehrt wurde - Fleisch, Getreideprodukte und tierische Erzeugnisse waren Hauptinhalt der Speisekarte).
Die Bretzel sollte definitiv noch erwähnt werden. Als Zunftzeichen der Bäcker (erstmals belegt im Jahr 1111), darf man wohl davon ausgehen, dass gesalzene Kleinbackwaren ebenfalls schon eine Weile bekannt waren. Interessant vielleicht eine Anekdote am Rande: die Brezel wurde von einem zum Tode verurteiltem Bäckerburschen erfunden. Diese Strafe traf ihn überhaupt nur, weil er das Brot für den König nicht gesalzen hatte und dieser daraufhin echt schlecht drauf war, weil sein Brot so fad schmeckte. Um seiner Strafe zu entgehen, sollte der Bursche ein salziges Backwerk ersinnen, durch welches dreimal die Sonne scheint...als ihn die Wärter dann zur Hinrichtung führen wollten, warf er den Teigstrang frustriert von sich und soll der Sage nach auf diese Weise die erste Brezel geschaffen haben...na sein Kopf war jedenfalls gerettet^^
Ich hoffe, das konnte irgendwie weiterhelfen...
kalte Speisen gab es auch schon...Eis zu Zwecken der Haltbarkeit wird seit jeher verwendet...Milch und Sahne gabs auch, dazu Beeren und Honig....so ganz grundsätzlich hätte man was Eisartiges daraus rühren können...aber das fällt zumindest meines Wissens nach ins Reich der Fabeln^^