Oh man was habe ich für eine Flut losgetretten
Was die Patientenverfügung angeht. Lieber eine haben und dann einen Prozess verursachen als keine haben.
Denn ohne Patientenverfügung sind Ärzte i.d.R. gezwungen alles zu tun was Erfolg verspricht und wenn das am Lebensende im hohen Alter 1,5 Litter Kochsalzlösung in 24 Stunden in die abgemagerten Oberschenkel oder Bauch bedeutet... Weil es darf ja NIEMAND verdursten... ersticken verhungern einschlafen ist okay aber verdursten geht gar nicht der Effekt dieser Infussionen für die Lebensqualität gleich null Schmerzen und vielleicht auch Ängste durchaus vorhanden. (die Kosten dieser Unsinnigen Therapie mal ganz außer Acht gelassen.)
Richtig wichtig wird eine Patientenverfügung für all die Menschen die weder verheiratet sind noch Angehörige haben die in der Nähe wohnen und mit denen man Kontakt hat.
Wenn Karl dem 30 Jährigen Arbeitnehmer der alleine lebt nachts irgendwo auf der Straße ein Unfall passiert der aus irgendeinem Grund zur anhaltenden Bewusstlosigkeit führt dann steht Petra seine Freundin nur die Option offen ihn nach 24 Stunden vermisst zu melden, und selbst wenn sie erfährt wo er gerade ist ist noch lange nicht gesagt das sie zu ihm gelassen oder über seinen Gesundheitszustand informiert wird (Schweigepflicht!) von Entscheidungen in seinem Sinne mal gar nicht zu reden.
...Brauch ich dann den "Nichtorganspendeausweis"? Was ist, wenn sich dieser Ausweis blöder Weise bei meinem Unfall woanders befindet als ich? Hat ein Notarzt (oder andere Helfer) die Zeit, den Ausweis am Unfallort zu suchen?
Helfen würde vielleicht eine zentrale Speicherung in einem Computersystem. Aber wie sicher / manipulierbar sind dann die Daten? ...
Vielleicht bin ich zu kalt geworden aber lieber einmal aus Unkenntnis des "Nicht Organspender Seins" ein Organ entnommen als so wie Momentan jeden Tag 3 Menschen auf der Warteliste für Organe sterben zu lassen, denn wenn ich tot bin haben die Organe für mich keinerlei Nutzen außer meine Verwesung zu beschleunigen. und das ist ja der Faktor wo ich keine Zeit habe nach Krankenkassenkarte oder Angehörige zu suchen... wenn ich hingegen erst im Krankenhaus "sterbe" hat man in der Regel die Zeit bei der Krankenkasse nachzufragen da gehören meiner Meinung nach diese Daten hin die haben schon genug andere hoch persönliche Daten.
Was Nimues Meinung (hier finde ich keinen konkreten Satz und ein ganzes Post zu zitieren finde ich nicht gut) angeht denke ich das nach die absolute Minderheit selbst "Schuld" an der Tatsache das sie ein Organ benötigen den selbst bei Menschen mit einem Problem mit Alkohol kann man sich lang und trefflich Streiten ob sie sich freiwillig besaufen oder nicht auf Grund einer Erkrankung in ihrem freien Willen eingeschränkt sind.
Mal abgesehen davon das die Lebendspende (danach Klang dein Post vorallem was Niere und Leber angeht) aktuell nur unter ganz engen Grenzen und meist nur im engsten Umfeld erlaubt ist.